Bienenfresser (Merops apiaster)

ENG: European Bee-Eater

Beschreibung

 

Der Bienenfresser ist der mit Abstand farbenfrohste Vogel im Geiseltal und stellt sogar den als "Blaues Juwel" bekannten Eisvogel in den Schatten.

Er ist mit 28 cm etwa so groß wie eine Amsel und wird 48 bis 60 Gramm schwer. Auffällig ist die leuchtend gelbe Kehle, welche nach oben durch eine schwarze Augenbinde begrenzt wird. Brust, Bauch, Schwanz und Flügelspitzen sind türkis bis dunkel blau-grün. Die kastanienbraune Färbung des Scheitels zieht sich über den Nacken und den oberen Rücken und verjüngt sich zum Schwanz hin. Die Seiten des Rückens sind goldgelb. Die körpernahen Flügeldecken sind wie Scheitel und Nacken kastanienbraun gefärbt.

Die Augen sind kräftig rot. Der schwarze Schnabel ist lang, spitz und leicht nach unten gebogen. Die Füße erscheinen sehr kurz, da sie meist angewinkelt sind und am Körper anliegen.

Im Flug ähnelt der Bienenfresser dem Star. Unterscheidungsmerkmale sind die deutlich längeren Flügel sowie gabelartig verlängerte Federn in der Mitte des Schwanzes.

 

Erwachsene Bienenfresser zeigen einen schwachen Geschlechtsdimorphismus. Die männlichen Tiere unterscheiden sich nur durch wenige Merkmale von den Weibchen. So sind die mittleren Steuerfedern beim Männchen etwas länger. Der Rücken zeigt mehr Gelbanteile und auch die Kehle ist intensiver gelb gefärbt als bei den Weibchen. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal sind die großen und kleinen Armdecken der Flügel. Diese sind beim Männchen intensiv kastanienbraun gefärbt, bei den Weibchen haben diese Federn deutliche Grünanteile.

   

Jungvögel sind auf der ganzen Oberseite grünlich gefärbt und erscheinen insgesamt blasser als die Altvögel. Außerdem fehlt ihnen die gabelförmige Verlängerung der mittleren Schwanzfedern. Diese bricht aber auch bei Alttieren gelentlich ab, sodass dieses Merkmal allein nicht sicher auf einen Jungvogel schließen lässt.

Lebensraum

 

Das Verbreitungsgebiet des Bienenfressers beschränkte sich lange Zeit auf den trockenheißen Mittelmeerraum und ostwärts bis in den Mittleren Osten. Anfang der 90er Jahre schafften wohl einige Exemplare den Sprung über die Alpen. Seither breitet sich die Art nordwärts aus. 

Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes sind Bienenfresser überall dort zu finden, wo es im Sommer trocken und warm ist und wo geeignete Bodenstrukturen zum Bau von Nisthöhlen sowie ausreichend Nahrung vorhanden sind. Auf Grund ihrer Vorliebe für fliegende Großinsekten findet man sie daher oft in der Nähe von Gewässern oder im Bereich von ausgedehnten Trockenebenen mit einem reichen Angebot an Blütenpflanzen.

 

In Sachsen-Anhalt beschränkten sich die Brutgebiete größtenteils auf Tagebaurestlöcher und Kiesgruben mit geeigneten Steilwänden. Der Landkreis Saalekreis, insbesondere der Altkreis Merseburg ist reich an solchen Strukturen und nicht zuletzt deshalb einer der Verbreitungsschwerpunkte des Bienenfressers in Sachsen Anhalt.

Seit einigen Jahren werden jedoch verstärkt auch kleine Abbruchkanten an Fließgewässern genutzt. So werden immer häufiger auch entlang der Saale Brutröhren in ufernahen Steilabbrüchen gefunden.

Nahrung

 

Der Bienenfresser ernährt sich ausschließlich von Insekten, welche er überwiegend im Flug erbeutet. Bevorzugt werden Hautflügler wie Wespen, Bienen und Hummeln bis hin zu großen Libellen. Aber auch Käfer und andere große Insekten werden nicht verschmäht.

Wenn er nicht gerade im Flug jagt, sitzt der Bienenfresser oft auf Stromleitungen, Zaundrähten oder trockenen Ästen und jagt von diesen aus vorbeifliegende Insekten.

Gefangene Insekten werden in der Regel durch Schläge gegen einen Ast oder einen anderen harten Untergrund getötet. Insbesondere Insekten mit Stacheln und Giftdrüsen wie Wespen, Bienen und Hummeln werden zudem mit dem Schnabel durchgeknetet. Dadurch treten Stachel und Giftdrüse hervor, welche vor dem Verzehr abgestreift werden.

Gelegentlich wurde beobachtet, wie Bienenfresser im Tiefflug Insekten von Pflanzen absammeln, am Boden laufend nach Insekten suchen oder sie von der Wasseroberfläche eines Gewässers aufnehmen.

 

Die nicht verdaulichen Reste, wie die Chitinpanzer werden als Speiballen wieder herausgewürgt.  

 

Fortpflanzung

 

in Bearbeitung

Bienenfresser im Geiseltal

 

In Sachsen-Anhalt beschränkten sich die Brutgebiete größtenteils auf Tagebaurestlöcher und Kiesgruben mit geeigneten Steilwänden. Der Landkreis Saalekreis, insbesondere der Altkreis Merseburg ist reich an solchen Strukturen und nicht zuletzt deshalb einer der Verbreitungsschwerpunkte des Bienenfressers in Sachsen Anhalt.

Seit einigen Jahren werden jedoch verstärkt auch kleine Abbruchkanten an Fließgewässern genutzt. So werden immer häufiger auch entlang der Saale Brutröhren in ufernahen Steilabbrüchen von teils weniger als 50 cm Höhe gefunden.

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© Thomas Schön