ENG: Little Grebe
Von den vier in Sachsen-Anhalt vorkommenden Lappentauchern ist der Zwergtaucher der kleinste. Durch seine gedrungene Gestalt und seinen kurzen Schnabel lässt er sich relativ gut von den anderen kleinen Lappentauchern unterscheiden.
Im Prachtkleid sind die Kopfseiten und der Hals rot gefärbt. Abgesehen vom hellbraunen bis weißen Schwanz erscheint der Rest des Körpers unauffällig dunkelbraun bis schwarz. Der Schnabel hat an der Basis einen gelben Fleck, der dem ähnlich großen Schwarzhalstaucher fehlt. Die Augenfarbe variiert je nach Lichteinfall von dunkel rotbraun bis rot.
Im Winter fehlt dem Zwergtaucher die rote Färbung am Hals und wechselt in ein blasses Braun.
Die Jungen sind ähnlich den anderen Lappentauchern schwarz/weiß gestreift. Sind sie flügge, ähneln sie bereits den Elterntieren im Schlichtkleid, sind aber insgesamt etwas heller gefärbt.
Als Lebensraum bevorzugt der Zwergtaucher flache Stillgewässer ab 100 m² Fläche oder langsam fließende Gewässer mit strömungsarmen Zonen. Diese können sich sowohl im Offenland, in Waldgebieten oder in besiedelten Bereichen befinden.
In jedem Fall aber muss eine ausgeprägte Verlandungs- und Schwimmblattvegetation oder mit Gebüsch bestandene Ufer vorhanden sein.
Zwergtaucher sind exellente Schwimmer und erbeuten ihren Nahrung tauchend. Diese besteht hauptsächlich aus Wasserinsekten, Muscheln, Schnecken und kleinen Fischen. Bei der Rückkehr zur Wasseroberfläche erinnert der Zwergtaucher an einen auftauchenden Korken.
Die Zwergtaucher erscheinen ab Ende Februar in den Brutgebieten und beginnen ab Anfang April (selten schon Anfang März) mit der Balz. Die Balzzeit dauert gewöhnlich bis Juli/August.
Das Balzverhalten zeigt sich, indem beide Partner unter lautem, anhaltendem Trillern aufeinander zu schwimmen und voreinander abtauchen.
Noch vor dem Nestbau werden ein bis drei Begattungsplattformen aus schwimmendem Pflanzenmaterial errichtet. Das ebenfalls schwimmende Nest wird frei auf der Wasserfläche oder in der ufernahen Vegetation versteckt an Pflanzen verankert.
Ein Gelege besteht gewöhnlich aus zwei bis vier (in Ausnahmefällen bis zu zehn) weißen Eiern, welche 20 bis 21 Tage bebrütet werden. Beim Verlassen des Nestes werden die Eier mit Pflanzenmaterial abgedeckt.
Die Jungen sind Nestflüchter und folgen den Eltern bereits kurz nach dem Schlüpfen. Mit 44 bis 48 Tagen sind sie flügge.
Der Abzug aus den Brutgebieten beginnt zum Teil schon Ende Juni / Anfang Juli. Die letzten Tiere verlassen Anfang September die Brutgebiete.
In der Regel brüten Zwergtaucher zwei bis dreimal jährlich und leben saisonal monogam. Oftmals brütet ein Elternteil schon auf dem nächsten Gelege, während der Partner die Jungen der vorangegangenen Brut führt und füttert (sog. Schachtelbrut). Sowohl Männchen als auch Weibchen brüten, füttern und führen die Jungen.
Datum | Ort |
Beobachtung |
27.01.2013 |
Geiseltalsee Südwest |
1 adulter Zwergtaucher |
08.12.2012 |
Geiseltalsee Nordwest |
mindestens 1 adulter Zwergtaucher |
14.11.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
4 adulte Zwergtaucher |
31.10.2012 |
Geiseltalsee Südost |
mindestens 1 adulter Zwergtaucher |
21.10.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
6 Zwergtaucher |
07.10.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
4 Zwergtaucher |
23.09.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
16 Zwergtaucher |
05.08.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
mindestens 10 Zwergtaucher |
24.07.2012 |
Runstädter See |
3 adulte / 3 juvenile Zwergtaucher |
22.07.2012 |
Geiseltalsee Mitte (Cecilie) |
2 adulte / 3 juvenile Zwergtaucher |
16.07.2012 |
Geiseltalsee Insel (Körbisdorf) |
auf dem Teich der Insel beobachtet, mind. 1 juv.wird vom ad. gefüttert, ein zweiter ad. lässt die typischen Balzrufe hören |
04.07.2012 |
Kiesgrube Leuna West |
1 Paar mit 2 nichtflüggen Jungen |
30.06.2012 |
Geiseltalsee Nordost |
2 Zwergtaucher |